Einladung zu einem Impulsvortrag mit anschließender Diskussion
Vielfach kritisiert schottet sich die Europäische Union immer stärker gegenüber fliehenden Menschen ab. Dabei gibt es gut durchdachte Gegenentwürfe, die die Interessen der Geflüchteten und der Europäer:innen vereinen. Positiver Nebeneffekt: Rechtsextreme verlieren mit einer gelingenden Asyl- und Einwanderungspolitik an Hetzpotential.
Professor Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Denkfabrik „Berlin Governance Platform“, Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission und zweifache Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin hat dazu konkrete Ideen entwickelt.
U.a. schlägt sie eine dezentrale EU-Flüchtlings- und Entwicklungspolitik vor, bei der Städte und Kommunen die zentralen Akteure sind. Um dies zu ermöglichen, soll ein Europäischer Fonds zur Unterstützung der Städte und Gemeinden, ein Matching-Verfahren von Städten und Geflüchteten, Kommunale Entwicklungsbeiräte und eine Vernetzung Europäischer Städte und Gemeinden geschehen.
Prof. Dr. Schwan wird ihre Ideen im Gespräch mit Hans Mörtter, ehemaliger Pfarrer der Lutherkirche, vorstellen. Gemeinsam werden wir schauen, was dies für Köln bedeuten kann.
Prof. Dr. Gesine Schwan lehrte ab 1977 als Professorin für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, von 1992 bis 1995 war sie Dekanin am Otto-Suhr-Institut. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind politische Theorie und Philosophie, Demokratietheorie und Politische Kultur. Von 1999 bis 2008 war sie Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Auf Vorschlag der SPD kandidierte sie zwei Mal für das Amt der Bundespräsident:in. Seit 2014 ist Frau Dr. Schwan Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission.
Interessierte können sich zudem über die Arbeit der Initiativen Willkommen in der Moselstraße; Netzwerk Kirchenasyl NRW, medical volunteers international und Samos Volunteers informieren. Viele weitere Engagement- und Vernetzungsmöglichkeiten zeigt ein Stand der Kölner Freiwilligen Agentur.
Fotocredit: Peter Eigen
Eine Kooperationsveranstaltung von Südstadt Leben, Willkommen in der Moselstraße und dem Forum für Willkommenskultur. Mehr Infos und Hintergründe
Für Interessierte hier noch ein paar weitere Infos:
Migrationsdebatte: Mit kühlem Kopf
Zu hektisch und laut sei die Asyldebatte befindet Migrationsforscher Hannes Schammann in seinem Artikel in der Süddeutschen vom 09.11.2023. „Zwischen Überforderungsrufen und vollmundigen Versprechen verlieren wir uns im emotionalen Klein-Klein.“ Lest hier seine Analyse: Link oder hier Link
Ideen helfen mehr als Stacheldraht
„Wir brauchen keinen schmutzigen Deal. Von einer intelligenten und weitsichtigen Flüchtlings- und Einwanderungspolitik profitieren auch wir, die wir bereits in Europa leben. “ Ein Beitrag von Gesine Schwan in der Süddeutschen vom 31.5.2023 Ideen helfen mehr als Stacheldraht
Kommunen können das! Für eine Initiative, die Integration und Entwicklung in der Flüchtlingspolitik zusammendenkt
„Kommunen könnten den Stillstand durchbrechen, wenn man sie lässt“. Das meinen Gesine Schwan und Malisa Zobel. Sie fordern (2021) eine Kommunale Integrations- und Entwicklungsinitiative, die dezentral eine EU-Flüchtlings- und Entwicklungspolitik fördert. „Dies soll durch einen Europäischen Fonds zur Unterstützung der Städte und Gemeinden, ein Matching-Verfahren von Städten und Geflüchteten, Kommunale Entwicklungsbeiräte und eine Vernetzung Europäischer Städte und Gemeinden geschehen.“ (Link)
Positionsbestimmung: Die offene Gesellschaft verteidigen und dem Rechtsruck entgegentreten
Ein breites Bündnis aus Organisationen und Initiativen im Bereich Migration und Flucht hat Mitte November eine Positionsbestimmung veröffentlicht. Das Papier ist ein eindrücklicher Appell, sich zu positionieren: „Für eine Verteidigung der offenen Gesellschaft oder für ein Abgleiten in den Autoritarismus“. Hier findet ihr den gesamten Text: Link
Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen: Argumentationshilfen gegen Vorurteile
Der Flüchtlingsrat NRW fördert die Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit über die Situation von Geflüchteten und setzt sich aktiv gegen menschenverachtende Ideologien ein, um Propaganda auf Kosten von Geflüchteten entgegenzuwirken. Dafür hat er Argumentationshilfen zur Entkräftung von Vorurteilen erstellt. Der Flyer bündelt gängige Vorurteile gegenüber Geflüchteten und zeigt auf, wie diese knapp durch Fakten widerlegt werden können. Zum Download Eine ausführlichere Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen findet sich hier.
Fragen und Fakten zur Migrationsdebatte / Info-Kampagne der Caritas
Die Migrationsdebatte in Deutschland wird zunehmend schärfer. Die Politik setzt verstärkt auf Begrenzung und Abschottung. Maßnahmen bis hin zum Einsatz von Gewalt, werden nun vorstellbar. Die Caritas möchte dem mit Gefühl und Verstand entgegentreten und hat zu diesem Zweck einige Fakten zusammengestellt. Titel sind z.B.“Zur aktuellen Debatte über Asyl- und Migrations-Politik in Deutschland“ oder „Deutschland muss sparen – auch an der Unterstützung von Integration?“ Link