„Sich noch mal ausprobieren und unter Menschen sein“, ist der zentrale Grund für Kerstins Engagement bei der Kölner Freiwilligen Agentur, im Rahmen des Freiwilligendienstes aller Generationen. „Es ist eine große Chance, auch Mitte 50 nochmal den Horizont zu erweitern, kreativ, eigene Ideen umzusetzen und sich eine Tätigkeit im sozialen Umfeld zu erschließen“, so Markus, ebenfalls Freiwilligendienstleistender bei der KFA.
Bundesweit engagieren sich etwa 16 Mio. Menschen ehrenamtlich für Vereine oder Organisatoren (Statista). In Köln sind 45% der Stadtbevölkerung ehrenamtlich tätig. Das entspricht einem wirtschaftlichen Gegenwert von etwa 870 Mio. €, würde man die aufgewendete Zeit nach Mindestlohn bezahlen (EhrenamtAtlas 2024: So engagiert sich NRW). Nicht zu unterschätzende Zahlen, in Zeiten, in denen für soziale Belange immer weniger öffentliche Mittel bereitstehen.
Einen Freiwilligendienst bringt man eher mit jungen Menschen kurz nach der Schule in Verbindung. Das ist auch nach wie vor ein wichtiger Aspekt des Freiwilligendienstes. Im Internationalen Freiwilligendienst werden junge Erwachsene beispielsweise aus Köln oder der näheren Umgebung für ein Jahr in eine der Partnerstädten Kölns vermittelt, um dort ihren Freiwilligendienst zu leisten. Und auch umgekehrt gibt es ein Angebot für junge Erwachsene aus den Partnerstädten Kölns für einen Freiwilligendienst in Köln.
Innerhalb Kölns vermittelt die KFA im Rahmen des Kölner Freiwilligendienstes Interessent:innen unabhängig ihres Alters an Organisationen und Vereine, in Alteneinrichtungen und in die Jugendhilfe. So sind Kerstin und Markus die Freiwilligendienstleistenden, die die KFA, im Rahmen des Freiwilligendienstes aller Generationen, direkt unterstützen. Beide waren lange Jahre in der Industrie in verantwortlicher Stellung beschäftigt und haben sich bewusst dafür entschieden, weit vor der Rente nochmal etwas Neues zu beginnen. Und „das war genau das Richtige“, so Kerstin. „Hier kann ich meine organisatorischen Kenntnisse einbringen, als auch in einem ganz neuen, spannenden Bereich tätig sein und die Stadt Köln von einer ganz neuen Perspektive kennenlernen.“
Markus ist noch drei Monate bei der KFA, während Kerstin ihren Einsatz gerade um ein halbes Jahr verlängert hat. Beide zeigen, dass Freiwilligendienst und gesellschaftliches Engagement keine Frage des Alters sind. Und so ist ihnen bereits klar, dass sie der KFA, der ehrenamtlichen Arbeit und dem sozialen Engagement auch darüber hinaus eng verbunden bleiben!