Neues Beratungsangebot der Kölner Freiwilligen Agentur

Schafe stehen auf einer Schulwiese und blöken, sie suchen ihren Hirten. Bücher verstauben im Keller eines Archiv und warten auf jemanden, der sie bindet. Was haben die Schafe und die Bücher gemeinsam? Sie brauchen Menschen, die mit ihnen arbeiten – ehrenamtlich. Menschen wie den Marketingunternehmer Sebastian Rahmel, der sich für die Kölner Freiwilligen Agentur engagiert.
Schafe hüten und Bücher binden – das sind nur zwei Beispiele von 700 aus der Kartei der Agentur. „Wir finden für jeden etwas passendes“, ist Ulla Eberhard überzeugt, die Geschäftsführerin der größten Freiwilligen-Vermittlung in Köln. Sie hat am Freitag zwei neue Wege vorgestellt, interessierte Menschen ins Ehrenamt zu bringen.
Der erste Weg führt in die Clemensstraße 9, nahe des Neumarktes. Kölner können sich nun ohne vorherige Terminvereinbarung informieren: Die Kölner Freiwilligen Agentur bietet in ihrem neuen Ladenlokal folgende Sprechzeiten an: dienstagvormittags (10-13 Uhr), mittwochnachmittags (13-16 Uhr), donnerstagabends (16-19 Uhr). Weitere Termine auf Vereinbarung.
Die zweite Möglichkeit ist www.koeln-freiwillig.de. Hier können Engagementwillige suchen: In welchem Stadtteil würde ich mich gerne einbringen? Mit welchen Menschen möchte ich arbeiten? Was will ich tun: streichen, betreuen, managen? In der Datenbank können 250 aktuelle Jobs abgefragt werden, die sofort Helfer brauchen.
Gestaltet hat die Website Sebastian Rahmel. Er ist Inhaber des Marketingunternehmen 360° Kommunikation. Seine Firma hat den Internet-Auftritt der Kölner Freiwilligen Agentur gratis erstellt. Rahmel ist ehrenamtlicher Überzeugungstäter, mit 18 trat der heute 32-Jährige der freiwilligen Feuerwehr bei. „Ich will viel machen, kann aber nicht jeden unterstützen“, sagt er. „Die Kölner Freiwilligen Agentur musste sein, denn sie ist die Mutter des Ehrenamts.“ Der Unternehmer wohnt in Porz und ist seiner Heimatstadt sehr verbunden. „Ich möchte etwas für mein Köln tun“, begründet der Unternehmer sein Engagement. Mit diesem Geist muss Rahmel noch einige Nachbarn anstecken.
Die Studie „Engagementatlas 2009″ zeigt, dass sich in Köln unterdurchschnittlich viele Menschen für eine gute Sache einsetzen. „Diesen Zustand wollen wir abschaffen“, sagt Geschäftsführerin Eberhard. Es gibt jedoch auch Grund zur Hoffnung: Denn der Kölner steckt überdurchschnittlich viel Zeit in sein Ehrenamt, auch das beweist der Atlas, die von der Versicherungsholding AMB Generali im November vorgestellt wurde.
Vielleicht finden die Schafe also bald ihren Hüter – dank Rahmel und der Kölner Freiwilligen Agentur.
Artikel von Bastian Brinkmann (kölner journalistenschule)

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