Beteiligung „Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025“ – Das Grünflächenamt blickt zurück

Zunächst war es einer der schönen Zufälle, dass wir das Konzept „Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025“ hier im Grünflächenamt entwickelt haben, als zeitgleich der Ausschuss Umwelt und Grün zum Pilotgremium der „Systematischen Öffentlichkeitsbeteiligung“ ausgewählt wurde. Die Vorstellung des Projektes im Beirat zeigte mir, wie hoch die Erwartungen und Ansprüche der Mitglieder des Beirates sind.

Ich hatte die Erwartung, dass mit professioneller Unterstützung des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung eine intensive Öffentlichkeitsbeteiligung von hoher Qualität mit interessanten Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt wird. Vor allem erhoffte ich mir einen inhaltlichen Mehrwert durch diesen Dialog mit der Bürgerschaft.

Was die Unterstützung durch die beiden Teile des Büro für Öffentlichkeitsbeteiligung – in Trägerschaft des Amtes der Oberbürgermeisterin und der Kölner Freiwilligen Agentur – angeht, wurden meine Erwartungen in jedem Fall erfüllt. Es ist schön, Profis im Boot zu haben. Die Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung waren gut gewählt und wir haben tatsächlich eine größere Flughöhe bei dem Thema Öffentlichkeitsbeteiligung erfahren. Es gab viele engagierte Menschen. Man muss aber auch feststellen, dass selbst bei einem Thema, das eigentlich jeden etwas angeht, die allermeisten Menschen die Einladung zur Diskussion und Beteiligung nicht angenommen haben. Positiv war, dass selbst eine relativ kleine Anzahl von Menschen das Thema umfänglich beleuchtet und viele Impulse gegeben hat. Selbst die zehnfache Menge an Beteiligten hätte wahrscheinlich zu keinem anderen Ergebnis und auch nicht zu weiteren Impulsen und Ideen geführt.

Bürgerbeteiligung in dieser Intensität müssen wir wahrscheinlich alle noch lernen. Ich bin jedenfalls jederzeit bereit, solche Beteiligungsformate auch bei anderen Themen zu nutzen. Der Mehraufwand hinsichtlich der Ressourcen Zeit, Manpower und Finanzen hat sich bei diesem Thema gelohnt. Der Mehrwert – also das Gefühl, dass die Ergebnisse mit der Bürgerschaft und ihren Beiträgen entwickelt wurden und die Ergebnisse eine große Chancen haben, von den Bürgerinnen und Bürgern auch akzeptiert und gelebt zu werden – ist für mich von herausragender Bedeutung. Und ich möchte auch nicht verschweigen, dass es Spaß gemacht hat.

Es ist sicherlich themenabhängig, ob die gewählte freiwillige Bürgerbeteiligung erfolgreich und sinnvoll ist, aber im Zweifelsfall würde ich das optimistisch angehen.

Eines jedenfalls wurde ganz deutlich: Es lohnt sich immer, mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu gehen. Es scheint, dass die Bürgerinnen und Bürger immer noch darüber verwundert sind, dass Verwaltung ihnen auf Augenhöhe begegnet (was sie aber dann auch honorieren). Unsere Aufgabe als Verwaltung sehe ich darin, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wieder zu gewinnen. Dazu ist die Systematische Bürgerbeteiligung sicher ein gutes Instrument.

Verfasst von Manfred Kaune, Leiter des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln

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