Bundesfamilienministerin Kristina Schröder schlägt vor, einen bundesweiten freiwilligen Zivildienst mit staatlicher Förderung zu schaffen. Dazu erklärt der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V.:
Grundsätzlich begrüßen wir, ein Aussetzen der Wehrpflicht dafür zu nutzen, das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland zu stärken. Die freigesetzten Mittel sollten allerdings nicht dafür genutzt werden, neue Parallelstrukturen in Form eines freiwilligen Zivildienstes aufzubauen. Vielmehr sollte die Chance ergriffen werden, die bereits etablierten Freiwilligendienste auszubauen und stärker zu fördern.
Enormes Potenzial sieht die bagfa in dem Ausbau des Freiwilligendienstes aller Generationen. Hier kann der Anspruch der Ministerin, generationsoffen und übergreifend zu arbeiten, bereits heute in die Tat umgesetzt und damit das Profil dieses neuen Freiwilligendienstes geschärft werden.
Neben der Würdigung der Freiwilligendienste, gilt es außerdem die gesamte Engagementpalette im Blick zu halten: Es sollte nicht eine Engagementform gegen die andere ausgespielt, und einzelne Formen durch eine mediale Präsenz in den Vordergrund gerückt werden. Wir brauchen die Vielfalt des Engagements und keine demotivierende Wertehierarchie des Engagements.
Dafür ist es wichtig, die Infrastrukturen des bürgerschaftlichen Engagements wie zum Beispiel Freiwilligenagenturen vor Ort zu stärken, die allen Bürgerinnen und Bürgern neben den Freiwilligendiensten auch andere Engagementmöglichkeiten anbieten.
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht/des Zivildienstes wären die dafür notwendigen finanziellen Ressourcen frei.
Berlin, den 08.09.2010