In loser Reihenfolge porträtieren wir Ehrenamtliche, die die Kölner Freiwilligen Agentur erfolgreich vermittelt hat. Den Anfang macht Andreas Dietrich aus Sülz.Ehrenamt_Andreas Dietrich

„Ich wollte mich eigentlich schon immer ehrenamtlich engagieren und etwas zurückgeben“, sagt Andreas Dietrich (53). „Ich wusste nur lange Zeit nicht, wie ich mich am besten einbringen kann. Und nur Geld spenden war mir zu wenig, man weiß ja nie genau, ob das wirklich ankommt.“ Dank der Unterstützung der Kölner Freiwilligenagentur (KFA) hilft Andreas Dietrich nun jede Woche drei bis vier Stunden im Café Konekti im Bürgerzentrum Alte Feuerwache. Dort führt er Gespräche mit den Besuchern des Cafés, spielt Backgammon und Schach oder hilft auch schon mal beim Abwasch nach dem Abendessen. „Mir macht die ehrenamtliche Arbeit unheimlich viel Spaß und ich merke auch, wie die dort verbrachte Zeit mir selber guttut. Durch die Unterhaltungen wird mein eigener Horizont erweitert und man merkt erstmal, wie gut man es selber eigentlich hat“, berichtet der Leiter einer Reinigungsfirma.

Die Vermittlung an die freie Stelle als ehrenamtlicher Helfer lief über die KFA. Nach kurzer Google-Recherche war Andreas Dietrich klar, dass die Beratung für ihn genau der richtige Weg ist, um ein passendes Engagement zu finden. „Ich habe mir vorher schon Gedanken über meine Qualifikationen gemacht und mir überlegt, was ich zeitlich und emotional leisten kann und will. Mir war wichtig, dass ich erstmal eine Aufgabe annehme, die wenig Vorkenntnisse erfordert und in der ich persönlich nicht zu tief involviert bin.“ Die Begleitung von Demenzkranken oder Kinderbetreuung kam für ihn somit nicht in Frage. Aber all diese Parameter können die – ebenfalls ehrenamtlichen – Mitarbeiter der KFA in die Datenbank eingeben, um passende Stellen herauszufiltern. Nach der Beratung hatte der 53-Jährige mehrere Angebote zur Auswahl – und schon gleich das erste war ein Volltreffer. „Ich fühle mich im Café Alte Feuerwache wirklich sehr wohl. Ich wurde sofort herzlich in das Team aufgenommen und verspüre wahrlich Glücksgefühle, wenn ich donnerstags abends wieder nach Hause fahre“, schwärmt Andreas Dietrich von seiner Tätigkeit.

Das Ehrenamt bedeutet für den Familienvater zwar in den meisten Fällen Erfüllung, stellt aber hin und wieder auch eine Herausforderung dar. „Vor meinen ersten Einsatz war ich ganz schön aufgeregt, weil ich nicht wusste was auf mich zukommt. Inzwischen habe ich mich aber gut eingelebt und bin stolz, zum Team zu gehören. Und auch die Sprachbarrieren lassen sich gut überwinden.“ Letztendlich sind die drei bis vier Stunden eine Auszeit vom Alltag – sowohl für Andreas Dietrich, als auch für die Besucher der Cafés. Besonders wichtig ist ihm dabei der individuelle Kontakt: „Für mich steht der einzelne Mensch im Mittelpunkt.“ Nachhaltig beeindruckt hat ihn dabei die Lebensgeschichte eines jungen Syrers, der seit drei Jahren in Deutschland lebt und dessen kleine Tochter in der Heimat zurückgeblieben ist. „Es entstehen so viele interessante Begegnungen, die sonst nie so zustande gekommen wären!“

Und mit seinem leidenschaftlichen Engagement konnte er auch schon sein Umfeld beeinflussen. „Ich bekomme viel positive Rückmeldung für mein Ehrenamt und habe auch schon andere Leute angeregt, sich zu informieren. Meine Arbeitskollegen finden zum Beispiel ganz toll, was ich mache.“ Inzwischen überlegt auch seine Tochter, sich ehrenamtliche Angebote bei der KFA einzuholen. Und das kann Andreas Dietrich nur empfehlen: „Es ist ja ähnlich wie bei Stellenausschreibungen, man gibt Parameter vor und schaut dann, was zu einem passt. Mir war auch wichtig, dass ich erstmal unverbindlich ausprobieren kann, ob die Arbeit zu mir passt, ohne dass ich jemanden enttäusche.“ Und auch die Beratungsleistung kann er nur loben – im speziellen die kompetente und zeitnahe Vermittlung. „Jeder freut sich, dass man da ist und sich engagieren möchte. Und das gibt mir einfach ein gutes Gefühl bei meinem Ehrenamt.“

Bericht: Lisa Krekel

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