Freiwillige berichteten über ihre Zeit im Ausland

Die Kölner Freiwilligen Agentur vermittelt jedes Jahr Freiwilligendienstleistende in die Partnerstädte Kölns. Von überall waren die Ehemaligen an diesem regnerisch-grauen Samstag, 13.11.21, zugeschaltet. Ob aus Tel Aviv, Venedig, Berlin oder dem guten alten Köln: es wird mit Herz und einem Lächeln auf den Lippen von der Zeit als Freiwillige:r berichtet. Von ihrer eigenen kleinen Welt im fremden Land, dem zweiten Zuhause in der Ferne. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Freiwilligendienst nun vor vier Jahren stattgefunden hat, die Rückkehr erst vor wenigen Monaten war oder sie gerade ihren Freiwilligendienst absolvieren, wie Valeria, die aus Israel an der Online-Veranstaltung teilnahm.

Auch interessierte junge Menschen, die den Schritt vielleicht noch wagen wollen, sind an diesem Samstag dabei gewesen.

Es wurde von den Erlebnissen in den Kölner Partnerstädten Tel Aviv, Rotterdam, Thessaloniki/Serres und Beijing/Shenyang berichtet.

Während die Freiwilligen aus der Einsatzstelle in Serres bei einem Lokalradio und in Rotterdam im Künstleratelier von selbstständigen kreativen Arbeiten berichteten, ging es bei den Rückkehrern aus einem Rehazentrum in Tel Aviv und einem Sprachlernzentrum in Chengjang eher um den Kontakt und Austausch mit Menschen vor Ort. Allesamt haben sie ihre Arbeit als bereichernd für den eigenen Charakter und die Menschen vor Ort wahrgenommen. Mirzana, ehemals Freiwillige in Griechenland, erzählte, sie habe ihre „Stimme“ gefunden und meint damit, sie sei sicherer im Umgang mit ihrer eigenen Meinung, auch in Schriftform, geworden. Klara, Freiwillige in Rotterdam, berichtete, sie habe durch ihre Zeit im Atelier die Bildhauerei für sich entdeckt und wolle nun ein Studium in diesem Bereich aufnehmen.

Aber nicht nur die Kölner Partnerstädte haben einen bleibenden Eindruck bei den Ehemaligen hinterlassen. Klara und Felix waren sich einig, ihre Zielländer, die Niederlande und Griechenland, werden als Reiseland unterschätzt. Klara betonte, die Niederlande unterscheiden sich trotz der geografischen Nähe zur Heimat sehr von Deutschland, die Kultur sei zum Beispiel sehr durch Amerika geprägt. Es sei sowohl in Griechenland, als auch in Israel und den Niederlanden die überschaubare Größe des Landes, die das Reisen am Wochenende, nach der Arbeit oder an freien Tagen so unkompliziert und aufregend mache. In Israel seien außerdem die vielen jüdischen Feiertage ein Vorteil, wenn es um das Reisen gehe, sagte Niko. Valeria, die gerade als Freiwilligendienstleistende in Tel Aviv ist, erzählte begeistert direkt aus einem Bus von ihrem Wochenendtrip aus Tiberias.

Egal von wo die Freiwilligen zurück nach Köln gekommen sind, alle berichteten von offenen, tollen Menschen, die sie während ihrer Zeit im Ausland kennenlernen durften und mit denen sie in manchen Fällen noch immer durch eine besondere Freundschaft verbunden sind. Denn so schön auch das Land und die Stadt gewesen ist, mindestens genauso wichtig seien auch die Menschen, die man kennenlerne. Natürlich gibt es auch immer gewöhnungsbedürftige Dinge im neuen Umfeld. Pia, die mehrere Monate in China gelebt hat, erzählte zum Beispiel von einer Gruppe chinesischer Frauen, die wöchentlich heiter mitten im Park bei ihr um die Ecke lauthals Karaoke gesungen hätten. Allgemein sei es in China einfach immer lauter als in Deutschland.

Im Ausland ist eben vieles anders. Das kann natürlich ab und an mal anstrengend sein. Auch Corona sei eine Herausforderung für die erst kürzlich heimgekehrten Freiwilligen gewesen, habe aber gleichzeitig Möglichkeiten geboten. Melissa sei in Griechenland zu Zeiten des Lockdowns zum Beispiel vier Stunden ins nächste Dorf gewandert, um Basilikum für sich und ihre WG zu besorgen. Auch Mirzana berichtet von ihrer Verbundenheit zur Natur, die sie in Griechenland entwickelt hatte. Natürlich ist die Verständigung in der Fremdsprache trotz Sprachkurs manchmal eine Hürde für die Berichtenden gewesen. Aber in allen Fällen seien die Menschen vor Ort sehr hilfreich gewesen. Es geht eben als Freiwilllige:r auch darum, sich auf Neues einzustellen.

Alle Rückkehrer:innen waren sich einig, dass die Zeit im Ausland sie nachhaltig geprägt hat. Sie fühlen sich dem Land, der Sprache, der Kultur verbunden. Allesamt blicken sie mit einem Lächeln auf die Zeit zurück, die sie als Freiwillige im Ausland verbringen durften. So fasste Pia es zusammen: „China liegt zwar am anderen Ende der Welt, trotzdem kann es zur zweiten Heimat werden“.

Habt ihr euch „anstecken“ lassen von der Begeisterung und dem Engagement der Berichtenden? Ab jetzt startet die Bewerbungsphase für einen Freiwilligendienst ab September 2022.

Bewerben kann sich jeder, der in Köln oder einer unmittelbar angrenzenden Stadt wohnt, bei der Ausreise mindestens 18 Jahre und höchstens 30 Jahre alt ist.

Weitere Informationen gibt es u.a. auf unserer Website, darunter auch Erfahrungsberichte von Freiwilligen.

Du hast Fragen? Ruth Schaefers beantwortet sie gerne: 0221-888278-23, ruth.schaefers@koeln-freiwillig.de.

Klara N.

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