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Fußgänger- und fahrradfreundlichere Umgestaltung der Kalker Hauptstraße

Schon seit gut einem Jahr wird das Projekt immer wieder von kölner Medien aufgegriffen und heiß diskutiert: Die Umgestaltung der Kalker Hauptstraße. Ende Oktober war es nun endlich soweit: Das Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung konnte durchgeführt werden.

Ein zunächst vorgeschlagenes Vorgehen, bei dem über drei vom zuständigen Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung entworfene Varianten hätte abgestimmt werden sollen, wurde von Politik und Presse zurückgewiesen. Der neue Ansatz sollte offener sein, weniger vorgeben und stattdessen darauf abzielen die Meinungen der Menschen zu verschiedenen planungsrelevanten Themenfeldern abzufragen. So wurden beispielsweise nach der Meinung zu einer Verbreiterung der Gehwege gefragt, ob Rad- und Autoverkehr besser voneinander getrennt werden sollen, oder ob in Zukunft das Parkplatzangebot entlang der Straße zu Gunsten erweiterter Flächen für den  nicht-motorisierten Verkehrs verringert werden soll.

Zwischen dem 16.10 und dem 29.10 wurde das entsprechende Beteiligungsverfahren durchgeführt – mit einer kaum dagewesenen Resonanz: Insgesamt mehr als 2000 Rückmeldungen wurden digital oder analog gesammelt. Neben der digitalen online Rückmeldemöglichkeit und mehreren aufsuchenden Terminen, bestand ebenfalls die Möglichkeit die zuvor weitläufig an alle Anrainer der Straße verteilten Antwortbögen in einen von insgesamt fünf im Gebiet bei Kooperationspartnern verteilten speziellen Briefkästen einzuwerfen.

Die so zusammengetragenen Ergebnisse werden nun als Grundlage genutzt um ein Gestaltungskonzept zu erstellen, das möglichst viele der genannten Bedürfnisse mit den notwendigen Anforderungen an eine solche Straße in Einklang bringt. Ein allgemeiner Trend lässt sich zu diesem Zeitpunkt der Auswertung noch nicht erkennen, doch sicher ist, dass sich die große Mehrheit der Menschen darüber einig ist, dass sich etwas auf der Kalker Hauptstraße ändern muss um die aktuell von allen Verkehrsteilnehmenden als „chaotisch“ beschriebenen Verhältnisse zu verbessern.

Wie es mit der Umgestaltung der Kalker Hauptstraße weitergeht, erfahren Sie hier oder im Beteiligungsportal unter:

https://meinungfuer.koeln/kalker-hauptstrasse

 

 

Verkehrsversuch Venloer Straße – Teil II

Der Verkehrsversuch auf der Venloer Straße in Ehrenfeld geht in die nächste Runde: Die Venloer Straße ist im Bereich zwischen dem Gürtel und der Piusstraße zur Einbahnstraße geworden.

Nach Phase I des Verkehrsversuchs, die für einige stadtweite Irritationen, inklusive eines Beitrags im Satiremagazin extra-3, gesorgt hat, möchten die Verantwortlichen beim Amt für Verkehrsentwicklung nun vieles besser machen: Kritisiert an Phase I wurde vor allem eine als mangelhaft empfundene Transparenz und Kommunikation der Maßnahmen, die von einigen Menschen als kontraproduktiv und das Unfallrisiko erhöhend wahrgenommen wurden: Die Straße wurde in einen „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ umgewidmet. Dazu gehörte die Reduktion des Tempos auf 20km/h, die Abschaltung von Fußgängerampeln, die Einführung des „rechts vor links“-Gebots entlang der Straße, das abkleben von Zebrastreifen und Fahrradschutzstreifen. Durch die vielen abgeklebten Markierungen glich die Straße zeitweise einer großen unübersichtlichen Baustelle – viele Menschen waren verunsichert und klagten über das dadurch entstandene Chaos.

Nun, in Phase II, soll vieles anders werden: Transparenz der Maßnahmen und regelmäßige Feedback Möglichkeiten von Anfang an. Natürlich stellt die neue einspurige Verkehrsführung den bisher größten Einschnitt für den Verkehr auf der Venloer Straße dar. Gerade in der Anfangsphase dieser Maßnahme möchte das Team des kooperativen Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung ganz besonders stark Präsenz zeigen um Fragen zu beantworten und erste Eindrücke der Veränderung aufzunehmen. Insbesondere soll es dabei um die Frage gehen, ob durch die neue Verkehrsführung möglicherweise neue, unvorhergesehene Gefahrenbereiche entstanden sind (eben dies wurde in den vorangegangenen Phasen stark bemängelt, zusammen mit dem Fehlen von Rückmeldemöglichkeiten). Die so gesammelten Informationen werden stetig an die zuständigen Planungsverantwortlichen weitergeleitet, sodass bei Bedarf zeitnah gegengesteuert und potenzielle Gefahrensituationen entschärft werden können. Zusammen mit der Einführung der neuen einspurigen Verkehrsführung wurden auch einige der in Phase I eingeführten Veränderungen als Reaktion auf die laute Kritik aus der Stadtgesellschaft wieder zurückgenommen. So gilt die Venloer Straße selbst etwa wieder als Vorfahrtsstraße mit Tempo 30 und die Querungshilfen (Ampeln und Zebrastreifen) können wieder regulär genutzt werden.

Die eigentliche Öffentlichkeitsbeteiligung zur Einbahnstraßenregelung soll allerdings erst im nächsten Jahr stattfinden. Der Grund: Gerade derartig drastischen Maßnahmen benötigen meist zunächst eine Eingewöhnungszeit. Wie sich die neue Situation tatsächlich auf die Atmosphäre und Sicherheit auf der Venloer Straße auswirkt, welche Effekte für den Einzelhandel auftreten oder wie sich das Verkehrsaufkommen in den benachbarten Straßen entwickelt soll erst ermittelt werden, wenn sich der erste Aufruhr gelegt und so etwas wie ein Alltag wieder eingestellt hat, denn bereits in der Vergangenheit hat sich bewiesen, dass Menschen, oder besser Verkehrsteilnehmende doch mitunter recht empfindlich reagieren, wenn sich etwas an den gewohnten Wegen verändert. Die ersten Reaktionen von der Straße schwanken deshalb nicht überraschend zwischen Unmut von Anwohner:innen aus der Vogelsanger Straße, die ihre relative Ruhe durch einen Verkehrsanstieg auf ihrer Straße befürchten und Erleichterung von Nutzer:innen der Venloer Straße, die sich über die dortige Entspannung freuen.

Wir beobachten die Situation weiter und freuen uns mit Ihnen auf der Venloer Straße oder im Internet ins Gespräch zu kommen. Alle Informationen, inklusive der Termine der aufsuchenden Aktionen finden Sie hier:

https://meinungfuer.koeln/verkehrsversuch-venloer-strasse

 

 

Umgestaltung der Düsseldorfer Straße in eine Fahrradstraße

Nicht unbedingt vielen Bekannt ist die Düsseldorfer Straße in Mülheim: Zwischen dem Rheinufer und dem Clevischen Ring gelegen, ist die Straße verhältnismäßig ruhig in einem Wohnquartier gelegen. Also warum, so fragen sich doch einige der Anwohnenden, soll die Düsseldorfer Straße nun zu einer Fahrradstraße von mittlerweile rund 50 Fahrradstraßen in Köln werden?

Um diese Frage zu beantworten, braucht es den Blick auf den größeren Kontext, wie die zuständigen Planer:innen aus dem Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung erklären: Auch in Köln gibt es RadPendlRouten. Dabei handelt es sich um ein NRW-weites Projekt, dass die Attraktivität des Fahrrads für den Pendelverkehr steigern soll, indem ein ganzes Netz an RadPendelRouten ausgewiesen und weiter ausgebaut wird. Die Düsseldorfer Straße liegt dabei günstig auf einer Achse gelegen, mit der Köln und Leverkusen besser miteinander verbunden werden sollen.

Warum soll nun aber die Düsseldorfer Straße und nicht stattdessen die Hauptverkehrsachse des Clevischen Rings oder aber der idyllische Weg am Rhein entlang zur Fahrradstraße werden? – Hinter dieser Entscheidung wiederum stehen ganz praktische planerische Überlegungen: Die kleine Promenade am Rhein wird zwar bisher auch bevorzugt von Fahradfahrenden für die Strecke genutzt, allerdings ist die Uferpromenade recht schmal, wodurch es häufiger zu kritischen Situationen zwischen Fuß- und Radverkehr kommt. Ein Ausbau des Pfads stelle aus verschiedenen Gründen keine realistische Option dar. Auch die auf den Autoverkehr ausgerichtete Infrastruktur des Clevischen Rings, einer der Hauptverkehrsachsen in Mülheim und Konnektor zur naheliegenden Autobahn, kommt für einen solchen Ausbau nicht in Frage – so die Planenden. Und so soll es also die Düsseldorfer Straße sein. Der Beschluss wurde so entsprechend von der Bezirksvertretung in Mülheim getroffen und die Fachverwaltung mit der Planung der Fahrradstraße beauftragt.

Beim Beteiligungsverfahren geht es also nicht um die Frage des „ob“, sondern des „wie“. Gesetzt ist das Konzept der Fahrradstraße: Es gilt Tempo 30km/h und der Fahrradverkehr ist dem Autoverkehr übergeordnet. Mit dem Beteiligungsverfahren möchten die zuständigen Planer:innen herausfinden, wie die Anwohnenden und Anlieger:innen der Düsseldorfer Straße etwa zur Anordnung von Parkplätzen (längs- oder quer der Fahrbahn und eine ggf. damit einhergehende Reduktion öffentlicher Parkplätze), zu den bereits bestehenden Aufpflasterungen oder zum Einsatz von Modalfiltern, die das direkte Durchfahren der Straße verhindern sollen stehen.

Die verschiedenen Beteiligungsangebote vor Ort, sowie online wurde rege genutzt, sodass letztlich knapp 800 Anregungen zusammengekommen sind, die nun vom Team des kooperativen Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung ausgewertet werden.

Alle weiteren Informationen rund um die Umgestaltung der Düsseldorfer Straße zur Fahrradstraße erhalten Sie wie immer im Beteiligungsportal der Stadt:

https://meinungfuer.koeln/duesseldorfer-strasse

 

 

Lärmaktionsplan

Lärm. In der Stadt gefühlt allgegenwärtig und einer der größten urbanen Umweltstressfaktoren, die uns tagtäglich, mal bewusster und ganz häufig auch unbewusst, umgeben.

Um besser zu verstehen wo genau Lärm entsteht beziehungsweise welche Gebiete besonders Lärmbelastet sind, gibt es das Mittel der Lärmkartierungen und daraus abgeleitet entsprechende Maßnahmenkataloge – oder auch Lärmaktionspläne genannt. In Köln wird seit einem Ratsbeschluss im Jahr 2016 an Lärmkartierungen und – Aktionsplänen gearbeitet und diese stetig weiterentwickelt. Im November fand für die neuste Fortschreibung des Lärmaktionsplans ein umfassender online-Dialog statt, bei dem alle Kölner:innen dazu aufgerufen waren Orte zu markieren, die in ihrer Wahrnehmung ganz besonders durch Verkehrs- und Industrielärm belastet sind. Gleichzeitig wurde aber ebenso nach Ruheorten gefragt, die es gilt in der Zukunft zu erhalten und zu schützen.

Auf der entsprechenden Seite auf dem Beteiligungsportal können Sie sich die Ergebnisse der Kartierungen anschauen:

https://meinungfuer.koeln/Laermaktionsplanung

 

Umgestaltung Bahnhofsstraße in Porz

Es ist viel los in Porz! Nach Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Parks an der Glashüttenstraße und der Umgestaltung der Porzer Rheinpromenade stand Anfang November ein weiteres Projekt mit Öffentlichkeitsbeteiligung im rechtsrheinischen Porz aus: Die Bahnhofsstraße im Herzen des Stadtteils soll ebenfalls fit gemacht werden für die Zukunft. Als Verbindungsachse zwischen Rheinufer und der Porzer Mitte ist die Bahnhofsstraße sind Teile der Bahnhofsstraße bereits jetzt Fußgängerzone. Doch durch im Zuge der generellen Aufwertung der Porzer Mitte, die unter anderem auch den Abriss weiterer Gebäude einhergeht, soll auch die Bahnhofsstraße modernisiert werden. Hierzu gab es sowohl online im Beteiligungsportal, wie auch bei zwei aufsuchenden Aktionen die Möglichkeit für alle Interessierten eigene Ideen mit einzubringen, aber auch Anmerkungen zu Gegebenheiten, die in Zukunft unbedingt geändert oder aber auch unbedingt erhalten bleiben sollten. Das besondere bei den aufsuchenden Aktionen: Der Einsatz einfacher Digitalkameras und eines Druckers, sodass die Eindrücke nicht nur schriftlich zu Papier gebracht, sondern auch fotografisch festgehalten werden konnten. – Denn Beteiligung kann auch anders passieren als lediglich nur per Fragebogen (der selbstverständlich trotzdem seinen eigenen Sinn und Wert als Beteiligungsinstrument hat und an dieser Stelle keineswegs verkannt werden soll!). Manchmal sind es eben jene unkonventionelleren Methoden, die genau nicht die „üblichen Verdächtigen“ oder ohnehin beteiligungsaffinen Menschen ansprechen, sondern Menschen, die aus verschiedenen Grünen von Fragebögen oder ähnlichen schriftbasierten Methoden nicht so sehr angesprochen werden. Wir sind der Meinung, dass es manchmal etwas Mut braucht um Beteiligungsverfahren wirklich einem größeren Kreis von Menschen zugänglich zu machen und möglichst viele zur Teilnahme zu bewegen. Die Welt durch den Sucher einer Kamera zu betrachten, so wie im Fall der Umgestaltung der Bahnhofsstraße in Porz, kann uns manchmal ganz ungewohnte Blickwickel auf scheinbar altbekanntes eröffnen. Und so hoffen wir auch in Zukunft auf Mitarbeitende in den zuständigen Fachämtern zu treffen, die das große Feld der systematischen Öffentlichkeitsbeteiligung in Köln auch als Test und Erprobungsfeld für neue spannende methodische Ansätze betrachten möchten und dies in die Entwicklung von Beteiligungskonzepten einfließen lassen.

Alle Informationen zum Projekt der Umgestaltung der Bahnhofsstraße in Porz finden Sie unter diesem Link:

https://meinungfuer.koeln/bahnhofstrasse

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