Weihnachten in Israel – unsere Freiwilligendienstleistende Klara berichtet

ifd_Tel Aviv_Klara N.

Klara arbeitet seit Oktober in einem Rehazentrum in Tel Aviv. Im Folgenden teilt sie ihre Eindrücke zu ihrem besonderen Weihnachtsfest mit uns. 😊

„Wahrscheinlich ging es da Einigen von euch ähnlich wie mir, aber mein diesjähriges Weihnachtsfest war, so weit weg von der Familie, natürlich ein bisschen anders als sonst. Ich habe die Feiertage aber trotzdem mit Menschen verbracht, die ich lieb habe.

Der 24. Dezember ist in Israel genauso wie der 31. Dezember ein ganz normaler Arbeitstag, weil hier alles nach den jüdischen Feiertagen ausgerichtet ist. Ich war also am Morgen des 24. ganz normal arbeiten. Unsere Chefin im Fitnessstudio hat für uns Weihnachtsmusik dort laufen lassen und uns mit Schokolade beschenkt. So konnten wir weihnachtlich in den Tag starten. Nach der Arbeit bin mit dem Bus nach Kfar Saba zu den beiden deutschen Mädels gefahren, die ich zufällig in Tel Aviv kennengelernt habe. Sie haben den Hauptgang für unser kleines Weihnachtsessen gekocht und ich habe den Nachtisch mitgebracht. So haben wir es uns erst zu dritt und später mit ihren brasilianischen Mitbewohnern richtig nett gemacht. Natürlich durfte zwischendurch auch der Anruf zu Hause nicht fehlen. Es war ja schließlich Heilig Abend. Von Becci, meiner Mitbewohnerin und Arbeitskollegin, habe ich ein tolles Weihnachtsgeschenk bekommen: Eine Karte von Israel, die jetzt in unserem Zimmer hängt und mit der wir unsere zukünftigen Abenteuer planen können.

Am ersten Weihnachtstag hatten wir glücklicherweise frei, weil es ein Freitag war. Gemeinsam mit einer Physiotherapeutin aus dem Krankenhaus, dessen Mutter aus Deutschland kommt und mit der wir uns angefreundet haben, waren wir in Jerusalem. Wir haben uns dort mit ihr und ihrem Verlobten im neuen Teil der Stadt am Shuk (Markt) getroffen. Dort herrschte buntes Treiben, weil die Menschen fleißig für das freitägliche Shabbatdinner eingekauft haben. Das lassen sich die Menschen hier auch von Corona nicht nehmen. Die Stadt mit den beiden Einheimischen zu entdecken, hat sie mir nochmal auf eine ganz andere Weise nähergebracht. Wir sind durch orthodoxe Wohnviertel gelaufen, in die Becci und ich uns alleine niemals hinein getraut hätten, haben ein verstecktes Streetartatelier besichtigt, sind durch die ersten jüdischen Siedlungsviertel außerhalb der Altstadt gelaufen und haben den Platz angeschaut, auf dem regelmäßig gegen Bibi (wie Netanjahu hier gerne genannt wird) demonstriert wird. Am Ende waren wir in einem höher gelegenen Stadtteil, wo man einen tollen Blick auf die Stadt und vor allem auf die Altstadt hatte. Auf der Busfahrt zurück nach Tel Aviv, waren wir hundemüde, aber ich war super glücklich und dankbar für diesen ganz besonderen Weihnachtstag in Jerusalem.“

Klara N.

 

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