Quartiersplatz „Am Salzmagazin“ – erste Beteiligungsphase ist abgeschlossen

Beteiligungsaufruf am Gelände

Ein 550 qm-Dreieck zwischen den Bahngleisen und den Straßen Am Salzmagazin und Eintrachtstraße im Eigelsteinviertel soll zum Quartiersplatz für die umliegende Nachbarschaft gestaltet werden, die in der jetzt abgeschlossenen ersten Beteiligungsphase zu ihren Gestaltungsideen befragt wurde:

Vier Wochen lang war das Team des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung (Verwaltung & KFA) zusammen mit Mitarbeitenden der Fachverwaltung aus dem Stadtplanungsamt und MultiplikatorInnen aus dem Veedel unterwegs auf den Straßen des Eigelsteins, um über das laufende Beteiligungsverfahren zu informieren und die Menschen im Veedel zur Teilnahme zu motivieren.

Über 4000 Flyer wurden im Rahmen der breit angekündigten Aktion an die umliegenden Haushalte und PassantInnen verteilt.

Es ist viel los am Eigelstein…

Durch die Arbeit vor Ort erhielt das Planungsteam spannende Einblicke in das alltägliche Treiben und konnte sich so selbst einen Eindruck von der Atmosphäre rund um den Platz bilden.

Das quirlige Quartier im Zentrum der Stadt, flankiert vom Hauptbahnhof, Teilen der alten Stadtmauer, sowie zwei Hauptverkehrsrouten, bildet einen kleinen Kosmos für sich. Komprimiert auf kleinem Raum präsentiert sich hier kölsches Lebensgefühl zwischen alteingesessenen Traditionslokalen und den duftenden Holzkohlegrills der Weidengasse, zwischen den etlichen kleinen Handwerksbetrieben und ganz normalen Wohnstraßen.

Befragung im Eigelsteinviertel

In den zahlreichen Gesprächen wurden die unterschiedlichen Perspektiven auf die lange Geschichte des Veedels und Wünsche für den Platz offenbar, die, typisch für den Eigelstein, so vielfältig wie die Menschen dort ausfielen.

Im Allgemeinen wurde die Möglichkeit zur Beteiligung an der Platzgestaltung positiv aufgenommen, auch wenn eine gewisse Skepsis zur Zukunft des Platzes nicht ausblieb: Der Platz, auf Grund seiner Lage und bisherigen ungeordneten Nutzung als Parkfläche oder Materiallager für eine angrenzende Baustelle, gilt für viele im Veedel als Schandfleck mit geringer Attraktivität und als Anziehungspunkt für allerlei unliebsame Praktiken von illegaler Müllentsorgung bis hin zur Selbstentleerung in den dunklen Ecken der angrenzenden Bahnbögen.

Es gibt also Handlungsbedarf und reichlich Entwicklungspotenzial

Die eingereichten Vorschläge spiegeln ebendiese Wünsche und Sorgen in ihrer gesamten Bandbreite wider und reichen von pragmatischen Lösungsvorschlägen für die prekäre Parkplatzsituation im Quartier, über detaillierte Gestaltungskonzepte oder nachbarschaftlich organisierter Belebung des Platzes durch soziokulturelle Angebote. (Die Gesamtdokumentation dieser ersten Erhebungsphase wird voraussichtlich Ende September / Anfang Oktober im Mitwirkungsportal (mitwirkungsportal-koeln.de) und hier veröffentlicht werden.)

Viele Möglichkeiten wurden kontrovers diskutiert – ob auf der Straße bei spontanen Begegnungen, während eines organisierten Nachbarschaftsgesprächs oder im online Mitwirkungsportal der Stadt Köln: Die Menschen im Veedel sind daran interessiert, ihre Lebenswelt mitzugestalten.

Die große Herausforderung für die Fachverwaltung und das beauftragte Planungsbüro besteht nun im nächsten Schritt darin, die verschiedenen Wünsche möglichst zu integrieren und widersprüchliche Interessen abzuwägen. Der daraus entstehende erste Konzeptentwurf wird voraussichtlich im Oktober vorliegen und in der zweiten Oktoberhälfte eine Woche in einer öffentlich Zugänglichen Beteiligungsgalerie im Veedel präsentiert. Auch in dieser zweiten Projektphase sind alle Interessierten dazu eingeladen, über das Zwischenergebnis zu diskutieren und den Entwurf mit Lob und Kritik zu versehen. Die Termine werden im Mitwirkungsportal (mitwirkungsportal-koeln.de) und hier veröffentlicht werden.

Das Feedback aus dieser Phase wird erneut aufgegriffen und in die Weiterentwicklung des Gestaltungskonzepts mit einfließen, sodass mit der finalen Version zum Ende diesen Jahres hoffentlich ein Raum geschaffen wird, der den Bedürfnissen der Menschen vor Ort gerecht wird.

Autorin: Lisa Knobe, Büro für Öffentlichkeitsbeteiligung / Kölner Freiwilligen Agentur

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